Was ich heute erzähle, ist sehr persönlich. Nichts, was mir leicht fällt. Aber ich weiß: ich bin nicht die Einzige, der es so geht. Und deshalb möchte ich euch heute etwas anvertrauen.
Es gibt da diesen kleinen Fleck in meinem Herzen. Eine Wunde. Die immer mal wieder weh tut. Und ja, sie hat mit dem alt bekannten Thema „Singlesein“ zu tun. Denn: Ich bin Single. Und um es vorwegzunehmen: ich liebe es.
Shirien Pfitzer
Stress. Ständig bin ich im Stress. Der Juni hat gerade begonnen und ich habe das Gefühl, den Mai komplett übersprungen zu haben. Wo war ich mit meinem Kopf? Irgendwo zwischen den tausend Zugfahrten, Geburtstagen, Hochzeiten, ICF Konferenz, Familienbesuchen, Fahrschulprüfung (ja ich bin 24 Jahre und mache meinen Führerschein – ich muss selber ein wenig lachen), Wohnungssuche, Nebenjob, Studium, Herzensfreundinnen.de, Arbeit und Freunden hab ich vergessen, mal einen Moment anzuhalten, um zu bemerken, dass schon wieder Juni ist. Kennst du das? Die Zeit gleitet dir durch die Finger und du hast das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Alles, was du eigentlich machen wolltest, kam zu kurz und du hast tausend andere Dinge getan.
Wie viel habe ich heute gegessen? Hatte das Brot jetzt 20 Gramm, oder waren es 35? Ich muss das ja schließlich aufschreiben! Wie viel Kalorien hat denn ein Vollkornbrötchen im Gegensatz zu einem normalen Brötchen? Wenn ich jetzt einen Muffin esse, kann ich dann heute Abend noch etwas zu Abend essen? Wieso sind meine Hüften breiter als die der Anderen? Und warum bekomme ich diese Wölbung an meinem Bauch nicht los?
Heute schreibe ich euch mal aus meiner Küche, bzw. aus der Küche von Melli. Ich liebe es, in der Küche zu stehen und zu kochen. Ich verbringe täglich bestimmt 1,5 Stunden in meiner Küche und koche, backe, bereite mein Frühstück vor, probiere neue Gerichte aus. Ich liebe gutes Essen und ich liebe es gesund und fit zu sein. Für mich. Für meinen Körper. Für mein Wohlbefinden!
Ich bin 24. Vier Jahre älter als 20. Noch sechs Jahre von der 30 entfernt. In einem Jahr 25. Noch nicht Mitte zwanzig, aber auch nicht mehr wirklich Anfang Zwanzig. Ich bin mittendrin und irgendwie doch noch ganz am Anfang. Ich bin Studentin und Single. Und dann, dann ist da diese Spannung. Denn für die einen bin ich schon viel zu alt: eigentlich sollte ich doch mindestens verlobt sein, wenn nicht sogar verheiratet, sagen sie. Das gehört sich so in christlichen Kreisen.