Verliebt-sein und ich. Das wir diese zwei Worte mal in einen Satz zusammenpacken können, hätte ich vor ein paar Wochen zwar nicht ganz für eine Utopie gehalten, aber sagen wir mal so: dass aus Fröschen wirklich echte Prinzen werden, hätte ich für wahrscheinlicher gehalten. Nicht, weil ich nicht an die Liebe glaube. Das tue ich schon. Aber die hab ich ja vor allem in meinem lieben Herrn Jesus. Um mich herum sind eh alle verheiratet, also fehlt es definitiv nicht an Berührungspunkten mit der Liebe. Und außerdem war ich definitiv nicht auf der Suche. Mein Leben? Das ist mega krass gerade. Viele To-Dos, viele neue Projekte, zwei neue Jobs die dieses Jahr auf mich warten, ein Umzug in eine neue Stadt, erstes richtiges Gehalt, neue Verantwortung, neue Freunde, so viel Abenteuerliches und eh schon viel zu Aufregendes, da hab ich nicht ansatzweise an Liebe gedacht.
Aber, so wie mir schon viele „weise“ Menschen als schöne Floskel für eine die-heart Single-Lady an den Kopf geballert haben: „Es passiert immer dann, wenn man es nicht erwartet!“– wozu ich gerade sagen kann: Es hat mich geradezu umgetackelt und umgehauen, als ich es nicht erwartet habe (…für noch mehr „weise“ Floskeln an Singles, kannst du mal diesen Beitrag lesen).
Er kam, sah & siegte. No joke. Hätte ich Gott eine Liste geschrieben, was ich, als Melli, mir von einem Mann wünsche, dann wäre diese Liste beschämend gewesen im Vergleich zu dem, wie er ist (…um ehrlich zu sein, eine kleine Liste hab ich tatsächlich mal geschrieben und ich konnte hinter jeden Punkt einen Haken machen. Außer einen. Aber Fotografie kann er ja noch lernen…). Er ist weit mehr, als ich mir je erträumt, je zu wünschen gewagt oder je verdient hätte. Oh boy. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann stelle ich fest: Krass ey, ich bin ganz schön verliebt. SAY WHAT?!?
Und da wären wir auch schon beim Thema. Verliebt sein. Ernsthaft? Es ist verrückt. Ich hab mich in meiner Single-Karriere schon über jedes frisch-verliebte Paar im Freundeskreis so herrlich oft lustig gemacht. Über ihre Verliebtheit in immer wiederkehrenden Würgattacken und rollenden Augen geschmunzelt. Und jetzt?
Jetzt beobachte ich mich selbst regelmäßig voller Erstaunen und frage mich alle paar Minuten/Stunden/Tage: ist das noch normal?!
Lass es mich etwas konkreter machen. Manchmal, da schaue ich einfach in der Luft rum und denke nach. Über wen? …selbsterklärend. Dann erinnere ich mich an ihn, seine Worte, schöne Momente und schwupp, da sitzt sie also die Melli. Starrt in der Luft rum und grinst alleine vor sich hin. Oh wow!
Mein Kopf? Voll rosa Zuckerwatte. Gerade am Anfang war ich eigentlich so ziemlich zu nichts zu gebrauchen. Quasi kein to-do wurde erledigt und kaum etwas zu Ende gedacht. Warum? Meine Aufmerksamkeitsspanne war gefühlt so groß wie meine Freude über Zahnarzttermine.
Und immer wieder frage ich mich: wie funktioniert das? Wie kann man jemanden so mögen? Wie kann einem jemand so wichtig werden? Und was ist das eigentlich für ein Kichern, dass da aus mir rauskommt? …alter Schwede ey…
Verliebt-sein macht aber auch viel anderes mit mir. Eigentlich würde ich mich immer als ziemlich selbstbewusste und selbstsichere Frau bezeichnen. Also klar – es gibt immer Krisenmomente und -tage, besonders während dieser „ganz besonderen“ Zeit im Monat oder beim morgendlichen Blick in den Spiegel („ALTER! Welche Party haben meine Haare und mein Gesicht heute Nacht gefeiert?“)
Aber in meinen 26 Jahre auf dieser Welt durfte ich mal leichter, mal schwerer lernen, was ich mag, was nicht, was ich will, was nicht, wo ich stehe, wo nicht, wo ich hinwill, wohin nicht, was ich so kann und was nicht. Und dann kam er. Dieser Mann, von dem ich selbst sagen würde: ehmmmm…. womit genau hab ich dich verdient? Du bist zu gut für mich. Für eigentlich jeden – außer Jesus natürlich. Aber das ist ein ganz schön krasser Maßstab. Ein Maßstab, dem ich definitiv nicht genüge.
…und da waren sie dann auch schon. Die Sorgen und Panikattacken, die mich gerade am Anfang viel begleitet haben. Was, wenn er irgendwann merkt, dass ich nichts für ihn bin? Das ich nicht schön / schlau / dünn / witzig / Jesus-nachfolgend / theologisch-fundiert GENUG für ihn bin? Was, wenn er irgendwann keine Lust mehr auf mich hat? Was, wenn ich ihn nerve? Was, wenn ich irgendwann zu eifersüchtig und „clingy“ werde? Was, wenn ich ihn nicht genug schätze? Zu übertrieben schätze? Liebe? Zu viel liebe?
Hat er selbst jemals etwas dazu beigetragen, dass ich so denke? NEIN! Ganz im Gegenteil. Er war so süß wie eh und je und hat Wahrheiten gesprochen, wo ich angefangen habe, Lügen zu glauben.
Aber was ist dann passiert!? Ich habe für einen kleinen Moment und gerade in diesem Bereich vergessen, wer meinen Wert bestimmt und dass mein Wert an niemand anderem hängt, als dem einzig wahren „King of my heart“: JESUS. Und ER ALLEIN ist dafür zuständig, mich auszufüllen und diesen Wert zu bestimmen. Liebe ist nicht an Leistung gebunden. Nicht an Schönheit. Nicht an ein körperliches Ideal. Nicht an Wissen. Liebe ist ein Geschenk, dass ich annehmen und genießen darf.
Und meine erste Liebe? Die kann und darf niemand sonst als Jesus sein. Denn alles andere führt dazu, dass ich mich in falsche Abhängigkeiten begebe. Meinen Fokus falsch setzte. Mich verliere und nur noch darauf achte, zu genügen. Und das wäre ungesund und zerstörend und sowas von gar kein bisschen romantisch und schön. Also tschau Kakao zu solchen Gedanken. Mehr als je zuvor muss ich mich neu sortieren und fokussieren und die Augen fix auf Jesus richten. Und glauben, dass ich liebenswert bin, weil er mich liebenswert, -würdig, -voll gemacht hat. CHACKA!
…verliebt-sein? Liebe? Einen wundervoller Mann? All das hab ich wirklich nicht verdient. Das hat keiner von uns verdient, um ehrlich zu sein. Weil wir nichts in auf der Welt tun könnten, um uns das zu verdienen. Aber einer, der hat schon alles für uns getan. Er, der die Liebe in Person ist – JESUS – der nur das Allerbeste für uns will. Und deshalb sind Verliebt-sein, Liebe, (Ehe-)Männer, Kinder, Bildung, Arbeit, Frieden, ja selbst die Luft zum Atmen nur eines: Ein Geschenk auf dem in Großbuchstaben GNADE steht!
Oh boy. Verliebt-sein. Crazy, huh? Aufregend. Spannend. Und wirklich ein einziges Abenteuer. Aber das schönste Abenteuer, dass ich mir neben meinem Lebensweg mit Jesus so vorstellen könnte. Auch, wenn mein Kopf regelmäßig kurz aussetzt, ich – dank einem Containerschiff voll Schmetterlinge im Bauch – manchmal kaum schlafen geschweige denn Essen kann und ich mich vor ganz neuen Fragen wiederfinde, wie: Feiert man Valentinstag? Schenkt man sich da was? Und sind herzförmige Nudeln eigentlich zu kitschig?
Melli
…die in ihrem Umfeld jetzt selbst
ständiges Augenrollen auslöst…
hihi